Warum Folsäure in der Schwangerschaft so wichtig ist
Folsäure, auch bekannt als Vitamin B9, spielt eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des Babys während der Schwangerschaft. Insbesondere in den ersten Wochen ist eine ausreichende Folsäureversorgung unerlässlich, da sie zur Bildung des Neuralrohrs beiträgt. Ein Mangel an Folsäure kann zu Neuralrohrdefekten wie Spina bifida (offener Rücken) führen. Daher wird Frauen mit Kinderwunsch und Schwangeren dringend empfohlen, Folsäure einzunehmen.
Die empfohlene Einnahmedauer von Folsäure während der Schwangerschaft
Die Empfehlung für die Einnahmedauer von Folsäure beginnt idealerweise bereits vor der Schwangerschaft, und zwar mindestens vier Wochen vorher. Dies liegt daran, dass viele Frauen erst in der 4. bis 6. Schwangerschaftswoche feststellen, dass sie schwanger sind, während die kritische Phase für die Neuralrohrbildung bereits begonnen hat. Die Einnahme sollte dann bis zum Ende des ersten Trimesters (bis zur 12. Schwangerschaftswoche) fortgesetzt werden. Einige Ärzte empfehlen, die Einnahme sogar während der gesamten Schwangerschaft und Stillzeit beizubehalten, um eine optimale Versorgung von Mutter und Kind zu gewährleisten. Sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, um die für Sie passende Einnahmedauer festzulegen.
Ein Beispiel: Anna plante eine Schwangerschaft. Auf Anraten ihres Arztes begann sie vier Wochen vor dem geplanten Zeitpunkt der Empfängnis mit der Einnahme von Folsäure. Sie setzte die Einnahme dann bis zum Ende des ersten Trimesters fort.
Die richtige Dosierung von Folsäure
Die empfohlene Tagesdosis für Frauen mit Kinderwunsch und Schwangere beträgt in der Regel 400 Mikrogramm Folsäure. Bei Frauen mit einem erhöhten Risiko für Neuralrohrdefekte (z.B. aufgrund einer familiären Vorbelastung oder einer früheren Schwangerschaft mit einem Kind mit Neuralrohrdefekt) kann eine höhere Dosierung von bis zu 4 Milligramm pro Tag erforderlich sein. Auch hier gilt: Besprechen Sie die optimale Dosierung unbedingt mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Es ist wichtig zu beachten, dass Folsäure wasserlöslich ist und ein Überschuss in der Regel über den Urin ausgeschieden wird. Dennoch sollte man sich strikt an die empfohlene Dosierung halten und keine übermäßigen Mengen einnehmen.
Folsäurequellen in der Ernährung
Neben der Einnahme von Folsäure-Präparaten ist es wichtig, auf eine folsäurereiche Ernährung zu achten. Gute Folsäurequellen sind:
- Grünes Blattgemüse (Spinat, Grünkohl, Feldsalat)
- Brokkoli
- Hülsenfrüchte (Linsen, Kichererbsen, Bohnen)
- Eier
- Vollkornprodukte
- Avocado
Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass Folsäure hitzeempfindlich ist. Daher sollten die Lebensmittel schonend zubereitet werden, um den Folsäuregehalt möglichst zu erhalten.
Was passiert, wenn man die Folsäureeinnahme vergisst?
Sollten Sie einmal vergessen haben, Ihre Folsäuretablette einzunehmen, holen Sie dies so schnell wie möglich nach. Nehmen Sie jedoch nicht die doppelte Dosis, um die vergessene Dosis auszugleichen. Setzen Sie die Einnahme am nächsten Tag wie gewohnt fort. Regelmäßige Einnahme ist wichtig, um einen konstanten Folsäurespiegel im Körper aufrechtzuerhalten. Wenn Sie sich unsicher sind oder regelmäßig die Einnahme vergessen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über mögliche Alternativen oder Hilfestellungen.